Der Sommer 2007 neigt sich dem Ende zu und damit auch, fast unbemerkt in Fachkreisen, die Ära der Sommerwagen. In der finsteren Jahreszeit finden diese Wagen keine Verwendung und ab März 2008 soll die Bahn bekanntlich wegen Modernisierung vorläufig eingestellt werden, zur Wiedereröffnung wird es dann keine Möglichkeit mehr geben, diese Wagen "am Berg" zu erleben. Deshalb fand sich eine Gruppe engagierter Straßenbahnliebhaber am 26.8.2007 zu zwei Fahrten mit dem einzigen noch für Fahrten verfügbaren Wagen II ein (Wagen I und III im Depot abgestellt). Kurz noch einige geschichtliche Details: Die Bahn wurde 1898 eröffnet, zur Grundausstattung gehörten sechs offene Sommerwagen. Die Bahn steigt mit bis zu 105 Promille Steigung von 264 m auf 519 m Seehöhe, und das auf knapp 3 km Streckenlänge. 1899 wurde die Talstation fertiggestellt und erstmals kamen auch Winterwagen (geschlossene Wagen) zur Bahn, ab 1900 gibt es ganzjährigen Betrieb. In den Jahren 1948 bis 1960 erhielt die Bahn 13 geschlossene Neubauwagen in der uns heute bekannten Form (VI bis XVIII), teilweise unter Verwendung alter Fahrwerke. Seit Oktober 1988 fährt die Bahn im Einmannbetrieb, lediglich die Sommerwagen erfuhren diese Anpassung nichtmehr. So erfolgte ihr Einsatz nurmehr im Sommer 1989 zur Freude der Fahrgäste, seither fuhren diese Wagen praktisch nurmehr gegen Bestellung (und extra Bezahlung). An Sommerwagen mit gänzlich offenen Seitenwänden verbleiben in Österreich weiters noch Wagen 100 in Gmunden (ehemals Wagen IV Pöstlingberg) sowie der Sommerbeiwagen 101 der Straßenbahn Klagenfurt. Das Schicksal der Sommerwagen I bis III wird wohl eine "Museumslösung" sein, allerdings ohne die Wagen jemals wieder "am Berg" genießen zu können. Die anschließenden Fotos mögen für sich sprechen und den Charme dieser Bahn und ihrer Sommerwagen wiedergeben. Text: Roman Lillich
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