Schwarz-weiß-Fotos sind in unserer bunten Welt rar geworden - das gilt auch für die Eisenbahnfotografie, obwohl gerade dabei sich einige Einsatzmöglichkeiten geradezu anbieten würden. Viel zu oft wird auf SW-Bilder nur "ausgewichen", wenn die Farbaufnahme nicht zu retten scheint. Dabei haben Schwarzweiß-Fotos eine sehr kraftvolle Wirkung, die man immer wieder probieren sollte! Weitgehend monochrome Fahrzeuge, die jedoch einige Rundungen aufweisen - wie etwa der Talent - wirken im Streiflicht durchaus beeindruckend.
Schwarz-weiß, bzw. nur in Grautönen, wirkt auch "Eckiges" sehr gut: Straßenbahnen vor stilvollen Gebäuden, zB die Baseler Tram. Die Aufnahme zeigt zudem auch, dass bei perfektem Fotowetter mit der Sonne im Rücken schöne SW-Fotos gelingen können.
Aber auch Stimmungsaufnahmen lohnen sich zuweilen, wie die Aufnahme von 2043.005 mit einem Sonderzug zeigt. Dunkle Schatten lassen sich gut in Szene setzen, wenn man das typische Farbrauschen vernachlässigen kann und das Foto wenig Dynamik in den bildwichtigen Teilen zeigt.
Ein Schwarz-weiß-Klassiker sind Aufnahmen mit wiederkehrenden Strukturen, wie dies bei Brücken und Viadukten häufig der Fall ist. Trotz starker Kontraste durch intensives Sonnenlicht und Schattenwurf sind feine Konturen zu erkennen. Die Aufnahme zeigt 4020.304 am Krauselklause-Viadukt auf der Semmeringbahn.
Wolken lassen sich nach einer Entsättigung des Bildes extrem dramatisieren, wenn es sich dabei um Gewitterwolken handelt, entstehen unwirklich scheinende Fotos, die sehr kraftvoll wirken, wie die Aufnahme von einem DoSto-Steuerwagen (8033.008) zeigt, an der selben Stelle aufgenommen wie Bild 1, aber durch die Witterung bedingt völlig anders umgestetzt.
Während Laub und strukturlose Wiesen sich nicht unbedingt für SW-Aufnahmen eignen, erscheinen Winterlandschaften oft sehr reizvoll, wie die Aufnahme von 2043.049 zeigt. Der Schnee mit seinen feinen Konturen und der kahle Baum bilden eine schöne Kulisse für den Zug.
Nicht zu vergessen sind starke Teleaufnahmen. Bei sehr langen Brennweiten wird selbst bei sehr klarem Wetter kaum noch Farbe am Foto zu finden sein - warum dann nicht gleich ins Monochrome wechseln? Gerade jene Bilder, die den Nostalgiecharakter stärker betonen sollen, der vielleicht auch schon durch den Zug an sich besteht. Die Aufnahme von 2143.051 entstand am 05.04.2009. Vegetationszustand, trübes Sonnenlicht und Zug mit historischen Wagen kommen schwarzweiß sehr stimmig zur Geltung.
Eine Steigerung in Bezug auf "Old style" ist die letzte Aufnahme: Wiederum ist ein nostalgischer Zug - ein Schienenbus auf der Erzbergbahn - zu sehen. Durch das völlige Fehlen von Häusern, Masten oder anderer zivilisatorischer "Errungenschaften" wirkt die Aufnahme vom 5081.562 besonders alt, obwohl sie im September 2010 entstand.
Insgesamt bieten sich die "Graustufen-Bilder" für eine Fülle von Aufgabenstellungen an, die über das rein Dokumentarhafte weit hinaus gehen. Stimmungen lassen sich sowohl gut einfangen als auch überhaupt erst erzeugen. Der Blick kann oft noch mehr auf das Objekt gelenkt werden, das der Fotograf eigentlich im Auge hatte. "Farblose Bilder" sind Schwarzweiß-Fotos also keineswegs! Verwandte Artikel | nächster | voriger 18.04.14 Tirolerisch versichert in Salzburg 05.02.11 FJB-Planverkehr im Abendlicht 20.02.09 Stadlau: S-Bahn und U-Bahn unter einem Dach
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4024.131 mit S40, Greifenstein-A | 4024.128 mit S40 Richtung Wien, | Langzeitbelichtung von einem Tal | 4024.130 am Weg nach Wien FJB be | 1142.575 mit REX 7124, Greifenst | 4024.137 (S-40 nach Tulln) bei S | ÖBB 6020.204 Nachschuss, S40 | 1670.25 mit Sdz 16488, Greifenst | TALENT 4024.129 - S40 Richtung T | TALENT 4024.127 mit REX 2127 zwi | 4024 im abendlichen S-Bahn-Einsa | 1144.259 mit REX 2178, Greifenst | 4024.129 mit S40, bei Muckendorf | 8033.028 mit REX 7138, Greifenst | Teleaufnahme von einem Zug der L | 4024.103 mit S 40, Muckendorf-Wi | 4024.132 "Leopoldstadt" als Schn | 4024.113 mit R 4342 (S2), Rosenb | |