Eisenbahnkreuzungen sind neben Bahnhöfen jener Ort, wo Normalbürger Züge aus der Nähe beobachten können. Dennoch sind sie wegen der Wartezeiten nicht sehr beliebt, auch nicht bei Eisenbahnfotografen - jedoch aus andren Gründen:
- Eisenbahnkreuzungen lassen sich ohne Publikum kaum fotografieren. Dieses Publikum sitzt in Autos, ist mit dem Rad oder Hunden unterwegs - all das wollen die wenigsten dann am Bild haben.
- Neben Bahnschranken ist meist ein "Technik-Häuschen" platziert - dieses ist ohnedies schon nicht sehr dekorativ, oft auch noch mit Graffitis verziert.
- Durch die Schranken-Anlage entsteht quasi ein Drei-Körper-Problem aus Zug - Schranken - Fotograf (und Sonne). Es ist kaum möglich "so viele" Gesichtspunkte gut auf ein Bild zu bringen!
Wenn es die Situation dennoch erfordert, sehen Schranken-Aufnahmen nicht selten so aus wie das erste Bild. Es zeigt Bahnschranken und Zug/Lok harmonisch vereint. Es gelang tatsächlich, kein Auto oder anderwertig verkehrende Passanten am Foto zu haben, die Triebfahrzeugnummer ist auch nicht verdeckt. Dem Bild fehlt aber einerseits Dynamik und trotzdem wirkt es unruhig.
Am zweiten Foto (zum größeren Galeriebild) ist die Schranken-Anlage allein, verlassen und offen. Die Winterstimmung - unterstützt durch Nebel - verleiht dem Bild eine sehr schöne Stimmung!
Das dritte Bild hat noch mehr experimentellen Charakter. Langzeitbelichtung in den Abendstunden - ein Zug passiert den geschlossenen Schranken, die Warnlichter leuchten grell. Bahnschranken-Fotos sind somit eine schöne Gelegenheit, einmal nicht die Lok, sondern Waggons am Bild zu zeigen - wenn auch verwischt! Solche Fotos kann man auch bei Tageslicht machen: Sollte es sehr hell sein, gibt es spezielle ND-Filter / Graufilter, durch deren Abdunkelung man Langzeitbelichtungen "erzwingen" kann, wenn selbst die kleinste Blende nicht reichen sollte.
Am vierten Foto wurde mit Hilfe des Blitzes sehr viel Licht in die an sich vorangeschrittene Dämmerung gebracht. Die Eisenbahnkreuzung erstrahlt in bunten Farben - ein Zug fehlt hier nicht. Blitzen kann man auch am Tag, um einem EK-Bild mehr Pepp zu geben.
Das letzte Foto (zum größeren Galeriebild) reduziert den Bahnübergang nur noch auf die Warnampeln, die vor dem bunten Abendhimmel ruhig ihre Dienste verrichten. Ähnlich wie bei Bild 2 zeigt sich hier, dass sich Eisenbahnkreuzungen sehr für Stimmungsbilder eignen, da ein starker Natur/Technik-Kontrast genutzt werden kann.
Wie die Beispielsbilder zeigen, sind Eisenbahnkreuzungen ein Ort, wo man fotografisch sehr viel arbeiten und tüfteln kann. Ein klassisches Zugportrait mit Landschaft lässt sich mit Glück auch verwirklichen - aber eigentlich eignen sich derartige "Bahnübergänge" für viel mehr - für Beschauliches und Skurriles gleichermaßen.
Eisenbahnkreuzungen haben zwei strategische Vorteile: - Gute und schnelle Erreichbarkeit dieser Fotostelle. - Automatische Zugankündigung. Ständiges Fahrplanstudium, Signal beobachten und Uhrzeit checken können hier getrost entfallen.
Fotografisch anspruchsvoll, aber nicht zu verachten, ist die Tatsache, dass der kreuzende Weg/Straße lichtmäßig andere günstige Tageszeiten ermöglicht als der Bahnstreckenverlauf. Ein EK-Fotostelle ist somit eher "ganztägig" verwertbar - vorausgesetzt die Straße ist "relativ wenig" frequentiert.
Abschließend hoffen wir, sie etwas zur schrankenlosen Eisenbahnfotografie angeregt zu haben - manchmal einfach mit Bahnschranken!
Galerie-Bilder von 1144.212, 1144.052:
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1144.222 + 1116.171, G 54597, | 1144.216, IC 898 "Hochkönig" | 1144.052 und 1144.202 mit DG 441 | 1144.082 steht für die nächste | 1144.024, IC 591, Pusarnitz S | 1144.037, GAG 47878 Nachschie | 1144.040 und 1116.054 mit G 4580 | 1144.027 und 1116.155, G 91507, | 1144.255 als Lokzug, Schwarzach- | 1144.088 Nachschiebelok beim G 5 | 1144.264 und 1116.032 mit G 4888 | 1144.062 neben CAT 1116.141 mit | |