1901 wurde seitens Kaiser Franz Joseph I. und den beiden Häusern des Reichsrates per Gesetzesentwurf der Bau der Karawanken- und Wocheinerbahn als Hauptbahn erster Ordnung bis zum Jahr 1905 beschlossen und mit enormen finanziellen Aufwendungen auch nahezu zeitgerecht dem Verkehr übergeben. Am 19.Juli 1906 fand die feierliche Eröffnung unter der Anwesenheit von Erzherzog Franz Ferdinand von Österreich statt. Karl Wurmb hatte es geschafft und die damals strategisch wichtige Eisenbahnlinie, die den Norden der Monarchie über Villach, Jesenice und Gorica mit dem Adriahafen Triest verband, trotz erheblicher Schwierigkeiten, speziell beim Bau des 6339 Meter langen Wocheiner Tunnel, der den Berg Kobla unterquert, hatte man mit losen Gestein und Wassereinbruch zu kämpfen, fertiggestellt. Durch die großen Höhenunterschiede, wie beispielsweise im Raum Triest, forderte speziell die Trassierung der Strecke die Konstrukteure heraus. Zudem erforderte die Streckenführung unzählige Kunstbauten, wie Tunnels und Viadukte. Einer von ihnen, der Solkanviadukt, gilt mit seiner Spannweite von 85m als weltweit größte gemauerte Steinbogenrücke. Zusätzlichen Reiz und auch eine Herausforderung an die Triebfahrzeuge stellt die Maximale Neigung von 28 Promille dar, die seit jeher bewältigt werden muss.
Mit der SZ Reihe 25, die der BBÖ Reihe 270 entspricht und bei den ÖBB als Reihe 156 im Einsatz stand, kann auch heute noch gelegentlich eine Vertreterin der Dampftraktion bei Sonderfahrten zwischen Jesenice und Nova Gorica angetroffen werden, wie man anhand des Bildes eines Sonderzuges im wunderschönen Bahnhof von Görz erkennen kann.
Heute sind im Personenverkehr Dieseltriebwagen der SZ Reihen 715 und 813 in Einsatz, die in den engen Täler die wichtige Aufgabe des Personennahverkehrs übernehmen und dem Individualverkehr deutlich überlegen sind. Speziell im Abschnitt zwischen Bohinjska Bistrica und Podbrdo besitzt die Bahn einen deutlichen Fahrzeitvorteil gegenüber der Straße, die über einen schlecht ausgebauten Pass führt. Am 20.09.2010 ist der Triebwagen 813.101 auf der Wocheinerbahn eingesetzt und kann als R 4205 im Bahnhof Podrbdo abgelichtet werden.
Im Wissen um die schlechte Straßenverbindung zwischen diesen beiden Bahnhöfen wird von der SZ durch den Wocheinertunnel auch eine Autoschleuse betrieben, die Bohinjska Bistrica mit Podbrdo und Most na Soci verbindet. Am 20.09.2010 werden die Züge dabei von der 644.004 bespannt, die beim Stürzen des Züges 855 im Bahnhof Prodbrdo abgelichtet werden konnte.
Durch den Wocheinertunnel verläuft nicht nur die Wasserscheide zwischen Save und Isonzo, sondern auch etliche Wasseradern die nahezu ständig zu einem Wassereinbruch im Tunnel führen. Speziell nach starken Regenfällen kann es im zweigleisig gebauten Wocheinertunnel daher leicht zu Hochwasser und einer daraus resultierenden Streckenspeere führen. Obwohl am nördlichen Tunnelende auf der Seite von Bohinjska Bistrica statt dem zweiten Streckengleis mittlerweile ein entsprechend breiter Kanal angelegt wurde, können die Wassermassen nur bedingt abgeleitet werden. Somit stellen Wasserstände von 25cm und mehr im Tunnel keine Seltenheit dar. Auch am Wochenende vom 18. und 19.September 2010 musste der Tunnel aufgrund von Hochwasser, durch die fast tropischen Regenfälle der Vortage, gesperrt werden. Anhand des folgenden Bildes aus dem Wocheinertunnel, welches einen Tag nach dem Höchststand des Wochenendes aufgenommen wurde, kann man die auftretenden Wassermassen deutlich erkennen.
Obwohl die Strecke ursprünglich in erster Linie für den Transport von Gütern in den Hafen Triest konzipiert wurde, hat der Güterverkehr mittlerweile ein wenig abgenommen. Einer der letzten verbleibenden Güterzüge stellt der Verschubgüterzug 53301 von Jesenice nach Nova Gorica dar, welcher am 20.September von der 664.105 bespannt wurde und kurz nach dem Bahnhof Bohinjska Bistrica zu sehen ist.
Jedoch auch heute noch werden Güterzüge bei Sperren der Hauptstrecke zwischen Laibach und Divaca über die Wocheinerbahn umgeleitet, wie es am nächsten Wochende der Fall sein wird. Nachdem die Rail Cargo Austria bereits seit einiger Zeit erfolgreich selbstständig in Slowenien als EVU im Einsatz ist, wird es somit zum erneuten Einsatz der ÖBB-Baureihe 2016 auf dieser Bahnstrecke im Güterverkehr kommen.
Galerie-Bilder von SZ 25.026, 25.026:
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Nächtliche Aufnahme der 25.026 | SZ 813.101 mit R 4205, im Bahnho | SZ 25.026 mit Sonderzug, im Bahn | 1099.010 mit R 6807, nahe der Hs | 1042.033 mit EC 255, bei Eichber | 2016.084 mit R 4149, bei Gersdor | 4090.002 mit R 6818, im Bahnhof | 1014.014 mit E 2828, Müllendorf | 1144.123 mit EC 151 "Croatia", | 1044.092 mit OEC 533, nächst Ei | 1099.004 mit Aufsteckschneepflü | 1042.041 mit IC 512, nächst Peg | |