Wohin mit den Bäumen in der Eisenbahnfotografie?
Online seit: 21.11.2010
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Bäume sind ein beliebtes Objekt in der Landschaftsfotografie. Aufgrund ihrer verschiedenen Größen, Farben und Wuchsformen eignen sie sich aber auch als guter Konterpart für beliebige Fotos im Freien - eben auch für Zugfotos (zur Galerie: Bahnfotos mit Bäumen).
Bäume erlauben oft eine gewisse geografische und meist eine präzise jahreszeitliche Zuordnung der Szene - das verleiht selbst Fotos von Einheitszügen mehr Vielfalt - je nach dem, wann und wo sie abgelichtet werden.
Foto zeigt 4010.001 im verschneiten Ennstal

Eine Fotostelle mit Baum oder Wäldchen kann während eines Jahres für die unterschiedlichsten Bildergbenisse genützt werden - besonders ist dabei auf den Lichteinfall zu achten, der bei der Darstellung gerade von Laub einen erheblichen Einfluss hat. Wenn die Wachsschichten das Sonnenlicht reflektieren, erscheinen Bäume um vieles heller als wenn man eher die der Sonne abgewandten Blattseiten oder gar die im Schatten liegenden Partien ablichtet. Leichte Positionswechsel oder Polfilter sollte man für solche Fotos in Betracht ziehen.
Foto zeigt 2043.010 bei Pflach

Besonders einzelne Bäume oder kleinere Baumgruppen sollten immer inklusive Wipfel abgebildet werden. Der vorbeifahrende Zug sollte den Baum nicht zu stark verdecken - man sollte noch Teile des Stammes sehen, sonst wirken Bäume eher wie üppiges Gebüsch.
Foto zeigt Garnitur der Linie 37 in Wien

Bäume im Vordergrund müssen entweder sehr klein sein oder nur mit wenigen Ästen ins Bild ragen. Erstens würden große Bäume mit beträchtlichemn Schattenwurf den Zug abschatten (was meist nicht so gut aussieht), außerdem reicht selbst eine Hochformataufnahme nicht aus, einen mehr als 10m hohen Baum so ins Bild zu bringen, dass man darunter den Zug noch gut ausmachen könnte - außer man fotografiert aus großer Entfernung.
Foto zeigt 211.031 bei Unterköblitz

Obwohl es recht viele Bäume in der Nähe von Bahnstrecken gibt, eignen sich die wenigsten für Eisenbahnfotos. Man muss bei der Bildgestaltung oft sehr trickreich sein, um ein schönes Foto zu erzielen - Geduld beim Abwarten der besten Jahreszeit ist vielfach vonnöten. Gerade junges Gehölz verändert den Charakter einer Fotostelle von Jahr zu Jahr beträchtlich, das macht Bilderserien sehr interessant solange eine Stelle nicht zuwächst.
Foto zeigt E412.013 in Welsberg

Kurze Züge vertragen sich bildkompositorisch mit Bäumen natürlich viel besser als lange. Während man bei freistehenden Bäumen gerade die Morgen- und Abendstunden nutzen sollte, um stimmungsvolle Bilder zu machen, sind bei Wäldern eher nur die Mittagsstunden nutzbar, da die langen Baumschatten bei flachen Licht eine Fotostelle recht schnell sehr dunkel erscheinen lassen.
Foto zeigt 1141.009 bei Frauenberg

Mit einem mächtigen Baumstamm im Vordergrund lässt sich auch ein Betonmast dahinter gut verstecken - meist ergibt sich bei sehr nahen Objekten jedoch das Problem der kleinen Blende, die notwendig wäre, um ein wenige Meter entferntes Objekt und einen Zug ca 30m dahinter scharf abzubilden. Gerade wenn der Zug mit mehr als 100km/h fahren sollte, ist es fast unmöglich Bewegungsunschärfe und Tiefenschärfe in Einklang zu bringen. Somit ist die Bildkombination Baum/Äste im nahen Vordergrund und Zug dahinter nur umsetzbar, wenn der Zug sehr weit weg ist, weil dann seine Geschwindigkeit kaum eine Rolle spielt.
Foto zeigt MEG 318 und 315 bei Lengenfeld

Dennoch haben viele Fotografen ihren Stammbaum, nicht zuletzt auch deswegen, um bei großer Hitze oder allfälligen Regen auf bessere Zeiten warten zu können.
zur Galerie: Bahnfotos mit Bäumen

Galerie-Bilder von 4010.001:

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