Von den meisten Eisenbahnfreunden hierzulande weitgehend unbemerkt ging gegen Ende Jahres 2010 auf der Erzbahn in Nordskandinavien eine Ära zu Ende: Die noch vorhandenen Lokomotiven der Reihe Dm wurden aus dem fotogenen Planverkehr im Nordumlauf (Kiruna – Narvik) abgezogen und durch neue, zeitgemäße Drehgestellmaschinen ersetzt. Im Südumlauf werden noch vereinzelt und sporadisch Leistungen erbracht. Damit verabschieden sich die letzten normalspurigen Stangen-E-Loks der Welt für den Streckendienst aus dem planmäßigen Einsatz. Die fünf am besten erhaltenen Maschinen dürfen dann unter Ausnutzung ihrer Fristen noch eine Zeit lang im werksinternen Kohleverkehr der LKAB bzw. als Reserveloks dienen, bevor auch sie aufs Abstellgleis geschoben werden. Nach knapp 50 Jahren im anspruchsvollen Erzverkehr unter klimatisch harten Bedingungen sind die Loks inzwischen verschlissen und mit ihrer fast hundertjährigen Antriebstechnik eigentlich schon längst technisch überholt. Wäre den Ende der 70er Jahre in Dienst gestellten Thyristormaschinen der Reihe Rm ein größerer Erfolg beschieden gewesen, hätten sich die Dm wohl schon 20 Jahre früher aus dem Dienst zurückziehen müssen. Auch wenn die Littera Dm aus mehreren Gründen nie eine perfekte E-Lok war, kann man sie dennoch als den krönenden Abschluss einer Lokfamilie betrachten, deren erstes Exemplar im Mai 1925 auf schwedische Gleise gestellt wurde und deren zahlreiche Varianten und Unterbauarten sich über Jahrzehnte im täglichen Einsatz zwischen Skåne und Norrbotten bewähren konnten. Die 100 Seiten umfassende Ausgabe beschreibt die Geschichte dieser interessanten Lokomotivkonstruktion und besticht durch 180 eindrucksvolle Abbildungen.
Galerie-Bilder von SJ Rc6 1346, SJ Rc6 1400, SJ Rc6 1331:
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SJ Rc6 1331 mit IC 96, Søste | SJ Rc6 1387 mit IC 453, bei Hall | SJ RC6 1328 mit IC 96, in Abisko | 4090.003 mit R 6802, bei Buchber | |