Das Tramwaynetz der italienischen Hauptstadt ist mit rund 50 km Länge zwar
eher bescheiden, ein Besuch lohnt sich aber dennoch - vor allem für
Liebhaber von Altbaufahrzeugen. 1942 bestellte die damalige STFER (SocietÃ
Tramvie e Ferrovie Elettriche di Roma) 50 sechsachsige
Einrichtungs-Gelenktriebwagen bei dem in Padua ansässigen Hersteller
Officine Meccaniche della Stanga (OMS). Wegen der Kriegswirren gelangten die
Fahrzeuge erst ab 1948 zur Auslieferung. Die offizielle Bezeichnung lautete
TAS - Treno Articolato Stanga. Die Wagenkästen sind aus Metall, über eine
Kurbel wird ein elektromechanisches Stufenschaltwerk bedient, über das die
vier Motoren gesteuert werden. Gebremst wird interessanterweise jedoch mit
Druckluft. Als Besonderheit ist hervorzuheben, dass die Wagen dieser Type
nur ungerade Nummern führen. Gerade Nummern waren im früheren System für
Beiwagen reserviert und wurden erst später zur Numerierung von Triebwagen
herangezogen. Einem Gesetz entsprechend, das auf das Jahr 1879 zurückgeht
und die Spurweiten italienischer Bahnen bestimmt, beträgt der Abstand der
Schienen gemessen von deren Mitte aus 1500 mm, das entspricht einer
Spurweite von 1445 mm.
Nach dem Krieg wurde die STFER von der der Stadt Rom übernommen. Der
Straßenbahnbetrieb ging an die Nachfolgegesellschaft Azienda Tranvie e
Autobus del Comune di Roma (ATAC) über. Nach wie vor ist eine beträchtliche
Stückzahl der Stanga-Wagen im Einsatz, ausgenommen auf jenen Linien, die
keine Wendeschleifen besitzen. Von den insgesamt sechs Linien wird eine zur
Zeit im Schienenersatzverkehr bedient. An weiteren Typen sind dreigliedrige
Niederflurwagen von SOCIMI aus den Jahren 1990 - 1992 (Nachlieferung von 5
Stück 2003) sowie fünf- und siebengliedrige Niederflurwagen von Fiat, Typ
Cityway I und II (1998 - 2004), vorhanden.
Für einen kurzweiligen Fotobesuch empfiehlt sich ein Aufenthalt auf dem
Platz Porta Maggiore, der von mehreren Linien gegen den Uhrzeigersinn
befahren wird. Die Züge lassen sich mit den gut erhaltenen Aquädukten aus
der Römerzeit vortrefflich ins Bild setzen. Der Platz wird außerdem von der
Lokalbahn Roma Laziali (nächst Bahnhof Termini) - Giardinetti (950 mm
Spurweite) überquert. Die Fotos dieses Beitrages wurden auf diesem Platz und
in dessen Umfeld am 31.08.2011 aufgenommen.
Stanga 7051 in Linie 14 beim Einbiegen in die Porta Maggiore von
Termini kommend.
7025 passiert wenige Meter nach der vorigen Fotostelle das römische
Aquädukt.
Socimi-Wagen 9007, Linie 14, nähert sich nach Unterqueren der
zum Hauptbahnhof Roma Termini führenden Eisenbahnbrücke der Porta Maggiore.
Stanga 7039 als Betriebsfahrt in der Haltestelle der Linie 19 mitten
auf der Porta Maggiore. Im Hintergrund ein Zug der Lokalbahn Roma Laziali -
Giardinetti.
Nach einem kurzen Halt wird die Lokalbahngarnitur 425
(ursprünglich aus den 20er Jahren, zwischen 1950 und 1960 grundlegend
modernisiert) ihre Fahrt bis zur Endstation Roma Laziali fortsetzen. Auf
dieser Strecke sind auch modernere Garnituren im Einsatz.
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FS ETR 450 006, Roma Termini, 06 | 1216.007, EN 237, Susegana (P | 1216.001 mit G 45206, nächst Mo | WL 4554 + c4 1301, Linie 30, | Linz Linien Twg 009 "Smile Ey | Lokomotion / RTC 189.917 mit umg | Triebwagen 8, Gmunden, Franz- | 1216.024 / alias E 190.024 mit R | 1216.013 "Italien Fahne", EN | Garnitur 421 (056-421-063) der | Triebwagen 3, Innsbruck Stuba | E 655.504, Güterzug, Tarvisio B | |