Die Einfahrt in den Hafen von Messina vorbei an der Statue "Madonna della Lettera" ist beeindruckend, doch dem Straßenbahnfreund fällt sofort die fast 8 km lange Strecke der Straßenbahn auf. Geht man von Bord stolpert man sofort über das Gleis, also idealer geht die Anreise wohl nicht !?
Messina wurde 730 v. Chr. von den Griechen gegründet und hieß damals Zancie. Die Stadt wurde aber systematisch von mehreren Erdbeben zerstört, insbesondere die Beben von 1783 und 1908 richteten schwere Verwüstungen mit zahlreichen Toten an. Messina ist heute eine Industrie- und Universitätsstadt und auch ein bekannter Badeort und bietet viele Sehenswürdigkeiten wie zB die über Messinas Hafen und der Meerenge thronende Kirche Cristo Re, die Kirche San Francesco, dem Neptum-Brunnen sowie die Kathedrale mit Schatzkammer, die den berühmten Goldenen Umhang (Manta d´Oro) beherbergt.
Bereits in den Jahren 1917 bis 1951 gab es ein Straßenbahnnetz. Nach einer langjährigen Durststrecke kam es wieder zu einer langen Planungs- und schließlich Bauphase, die 2003 zur Eröffnung der jetzigen 1435 mm Bahn führte. Die Straßenbahn verfügt über 1 Linie mit der Nummer 28. Sie ersetzt die frühere Buslinie 28 auf gleichem Linienweg und ist in Nord-Süd-Richtung orientiert, parallel zur Küste. Die Straßenbahn besitzt 18 Haltestellen und bedient die zentralen Gebiete der Stadt, wie zB das Poliklinikum, die Endstelle Gazzi (Busanbindungen), Viale San Martino und die Piazza Cairoli. Sie verläuft weitgehend auf eigenem Gleiskörper, was aber andere Verkehrsteilnehmer vom Jogger, über Radfahrer bis zu PKWs und LKWs nicht hindert in allen Richtungen die Strecke zu benützen. Es gibt keine Fahrplanaushänge, keine Sitzmöglichkeiten in den verschmutzten, beschmierten und verwitterten Stationen und die Intervalle sind lähmend und unterschiedlich. Der Betreiber ATM besitzt 15 Fahrzeuge der Type Alstom Cityway. Sitzplätze sind auch in den Wagen rar: 30 Stück bei einem angeblichen Fassungsvermögen von 131 Personen. Nicht zuletzt aufgrund der schlechten Intervalle sind die Züge meist vollgestopft mit Passagieren. Vor allem für Touristen empfiehlt sich eine Tageskarte "Biglietto Giornaliero" um Eur 2,60.
Alle Fotos vom 02.04.2013.
Text: Sabine Grahsner
Eine der unansehlichen Haltestellen.
Foto: Sabine Grahsner
Tw 14T durchfährt eine schöne Häuserzeile nahe der Altstadt.
Foto: Sabine Grahsner
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