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Eisenbahnfotos aus Österreich

Seltene Dampflokkonstruktion in Österreich zu Gast und in Betrieb
Online seit: 22.08.2017
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In Österreich gab es seit vielen Jahren keine außergewöhnlichen Dampfloks mehr zu erleben, wobei „außergewöhnlich“ sich hier auf Bauarten wie Doppelloks oder Gelenkloks bezieht.
Doppel-Dampfloks entstanden anfänglich um schlicht höhere Leistungen erzielen zu können, zumal seitenverschiebbare Antriebsachsen bei Dampfloks erst ab ca. 1900 gebräuchlich waren.
Bei einer Doppellok sind zwei völlig unabhängig funktionierende Traktionseinheiten Führerhaus an Führerhaus gebaut. Diese Konstruktionsform, oftmals bei Feldbahnen, brachte aber einen weniger günstigen Bogenlauf und bei unterschiedlicher Dampfentwicklung beider Kessel auch ungünstige Betriebsbedingungen (es gab dann auch Konstruktionen mit Doppelkessel). Die Gelenk-Dampflokomotiven können grob in Garratt, Mallet und Meyer unterteilt werden. Wie bei den Doppelloks sind zwei Antriebseinheiten vorhanden. Bei den Garratts befinden sich jeweils an Spitze und Ende der Lok Wasser bzw. Kohlekästen mit Antriebseinheiten darunter, dazwischen befindet sich, quasi mit einer Brücke verbunden, Kessel und Führerhaus. Bei den Meyer Loks ruhen Kessel, Wasser und Kohlekästen auf einem Rahmen, unter dem mit Drehzapfen zwei Drehgestelle mit nach innen zugekehrten Zylindern sind. Einziger wirklicher Nachteil dieser Konstruktion sind die erforderlichen beweglichen Dampfleitungen zu den Zylindern und deren Dichtheit. Bei den Mallet Loks ist der Hauptrahmen mit dem hinteren Teil des Kessels verbunden und hat eine Antriebseinheit. Am Hauptrahmen angelenkt ist ein weiteres Drehgestell mit Antrieb, auf dem der vordere Teil des Kessels auf Gleitflächen lagert.
In Österreich ist in Bezug auf solche Konstruktionen der Semmering Wettbewerb von 1851 zu erwähnen. In einem Wettbewerb suchte Carl von Ghega damals für die in Bau befindliche Semmering-Gebirgsbahn eine leistungsfähige Dampflok. 3 der 4 vorgestellten Loks fallen hier unter die zuvor genannten Kategorien. Da war zum ersten die „Bavaria“, ein Vorläufer der Engerth-Lokomotiven. Sie hatte zwei über Kuppelstangen angetriebene Achsen, drei Tenderachsen und zwei Achsen nach dem Zylinder wurden über Ketten mitangetrieben. Daraus entwickelte Engerth Lokomotiven mit Stütztender, anfänglich waren die Achsen im Stütztender mit Zahnrädern von den gekuppelten Achsen her angetrieben. Die österreichische Südbahn baute später Engerth Lokomotiven mit einer weiteren seitenverschiebbaren Kuppelachse um und betrieb sie mit Schlepptendern. So waren letzte Exemplare bis in die 1930 Jahre im Einsatz. Stütztenderloks sind in unseren Breiten vor allem noch auf der Schmalspur (Reihen 299, 399) bekannt.
Die zweite Konstruktion war die „Seraing“, eine klassische Doppellok. Die 3. Lok, die „Wr. Neustadt“, könnte bereits als Vorläufer einer Meyer-Gelenklok bezeichnet werden. Sie hatte zwei Außenrahmendrehgestelle, jedes davon mit zwei Zylindern bestückt. Die Zylinder lagen einander zugekehrt in der Lokmitte.
(Die vierte Lok, die „Vindobona“ war eigentlich eine normale, D gekuppelte Lok von Haswell.)
Eine wirklich weite Verbreitung solcher Dampflokkonstruktionen erfolgte aber in Österreich in den folgenden Jahrzehnten nicht. Umso interessanter war der Besuch einer Meyer-Lok auf der Ybbstal-Museumsbahn. Die Lok mit der Nummer 99 1542-2 gehört der Pressnitztalbahn. Hinter dieser Computernummer verbirgt sich eine sächsiche IV K. Lokomotiven dieser Baureihe lieferte die Sächsische Maschinenfabrik in Chemnitz von 1892-1921, und zwar 96 Stück. Die deutsche Reichsbahn nahm 30 Maschinen in das Rekonstruktionsprogramm auf und modernisierte sie umfassend, wobei dies oft schon einem kompletten Neubau gleichkam. Die Maschinen bewährten sich prächtig und einige überlebten sogar die DDR, eine erkleckliche Anzahl ist heute bei mehreren Bahnen museal erhalten geblieben. Sie gilt übrigens als die meistgebaute deutsche Schmalspurlok und hört in manchen Gegenden auf den Spitznahmen „Nähmaschine“.
Zum 40. Geburtstag der ÖGLB ergab es sich aufgrund guter Kontakte der Vereinsleitung zum Partnerverein Pressnitztalbahn (Museumsbahn auf dem Abschnitt Steinbach-Jöhstadt der einstigen Strecke Wolkenstein-Jöhstadt, gelegen im Erzgebirge südlich von Chemnitz) , dass ein Gastspiel auf der Ybbstal-Bergstrecke für drei Wochenenden wohl DIE Sensation des Jahres in puncto Museumsbahn und Dampflok in Österreich war. Nach einem Test am 22.4. dampfte an den Wochenenden 22.+23. sowie 29.+30. Juli und 5.+6. August die schmucke Lok über die Bergstrecke. Dabei boten sich unzählige erstklassige Motive, eine sächsische IVK am Wetterbach Viadukt oder dem Hühnernest-Viadukt lockte Unmengen an Fotografen an. Selbstverständlich bescherte die Gastlok auch sehr gut ausgelastete Züge. Auch in der lokalen Presse fand das Ereignis seinen gebührenden Widerhall. Einziger „Wermutstropfen“ dieser netten Aktion: das Gastspiel war leider viel zu schnell zu Ende. Wir dürfen auf das nächstjährige Programm gespannt sein, gilt es doch nächstes Jahr das 120 Jahr-Jubiläum der Strecke zu feiern.

Text und Bilder: Roman Lillich

... am 30.7.2017 erreicht die 99 1542-2 den Bahnhof Pfaffenschlag (Ybbstalbahn Bergstrecke)


... am 30.7.2017 nach der Ankunft in Kienberg-Gaming. Im Vordergrund fehlen die demontierten Normalspurgleise.


... kurz nach Verlassen der Haltestelle Holzapfel präsentiert sich 99 1542-2 mit typisch österreichischem Wagensatz.


Ein „Klassiker“ mit einer besonderen Lok: die Meyer am Wetterbach-Viadukt am 5.8.2017, hier hat allerdings leider die Sonne nicht voll mitgespielt. Trotzdem soll dieses Motiv ausnahmsweise gezeigt werden.

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99.2322-8 beim Abrüsten im Heiz
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99.2324 nach der Ankunft mit Son
99.7239 mit P 8903, Drei Annen (
99.7232 mit LSP 8951, Gernrode (
ÖGEG 77.28 mit Dampfzug, Freila
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