Das Grenzgebirge der Pyrenäen zwischen Frankreich und Spanien wurde erst relativ spät durch den Bahnbau erschlossen. Während sowohl an der Mittelmeer-, als auch an der Atlantikküste bereits seit 1864 bzw. 1878 internationale Bahnverbindungen bestanden und sowohl von Frankreich als auch von Spanien aus die Gebirgstäler durch Stichlinien erschlossen wurden, dauerte es bis 1928 als dann zwei Trans-Pyrenäen-Bahnen gebaut wurden:
Jene von Toulouse über Latour-de-Carol nach Barcelona und eine zweite von Pau über Canfranc nach Zaragoza.
Aufgrund der unterschiedlichen Spurweiten waren an der Grenze mitten im Gebirge jeweils größere Bahnhöfe nötig, um das Umladen von Gütern und Personen zu ermöglichen.
Während die Strecke über Canfranc nach einem schweren Unfall 1970 unterbrochen blieb, hat sich der Verkehr über Latour-de-Carol und Puigcerda erhalten. Hier gibt es neben einigen Regionalzügen auch noch ein lokbespanntes Schnellzugpaar ("Intercites de Nuit"/Nachtzug mit Liege- und Sitzwagen) zwischen der Grenze in Latour und Paris.
SNCF BB7301, IC 3971 nach Latour-de-Carol Porta (Frankreich), 10.07.2018
Ab Latour-de-Carol verkehren moderne Elektrotriebwagen der katalonischen S-Bahnlinie R3 auf iberischer Breitspur (1668 mm) über den spanischen Grenzbahnhof Puigcerdà nach Barcelona.
RENFE 447.222 als R3 nach Barcelona zwischen Latour-de-Carol und Puigcerdà am 10.07.2018, im Vordergrund das ungenutzte Normalspurgleis über die Grenze
Die andere Transpyrenäenbahn hingegen liegt nach wie vor im Dornröschenschlaf. Obwohl ein Teil der Strecke bis Bedous wiedereröffnet wurde, sind die Gleise, hier im ehemaligen Bahnhof von Urdos kurz vor dem Scheiteltunnel, von der Vegetation überwuchert. Die elektrischen Fahrleitungen wurden kurz nach der Stillegung abgebaut.
Foto Im stillgelegten Bahnhof von Urdos (Strecke Pau-Canfranc-Zaragoza) am 19.07.2018
Weiters befinden sich in den Pyrenäen zwei interessante Meterspurbahnen:
Einerseits die 1910 eröffnete "Ligne de la Cerdagne" in Frankreich, auch oft "Gelber Zug" oder "Pyrenäenmetro" - wegen der Elektrifizierung mit Stromschiene - genannt, welche als SNCF-Schmalspurbahn von Latour-de-Carol nach Villefranche-de-Conflent führt und dabei etwa 1600 Höhenmeter in 62 Kilometern überwindet. Viele Kunstbauten sind dazu notwendig, was die Strecke zu einem Touristenmagnet der Region macht. Es kommen hier noch die Fahrzeuge aus der Anfangszeit sowie auch offene Sommerwagen zum Einsatz.
Durch die drei Bahnen wird der Bahnhof Latour zu einer einmaligen Begegnungsstation von 3 Spurweiten und 3 Stromsystemen!
SNCF Z113 als TER 17313 nach Villefranche in Ur am 09.07.2018
SNCF Z109 als TER 17315 nach Font-Romeu in Villefranche am 10.07.2018
Andererseits gibt es die "Cremallera de Núria" in Spanien/Katalonien, eine 1931 eröffnete private elektrifizierte Zahnradbahn, welche von Ribes de Freser an der Strecke Latour-Barcelona (905 HM) hinauf in das 1967m hoch gelegene Vall de Núria führt. Hier verkehren sowohl in den 1980ern von SLM gebaute Elektrotriebwagen als auch zwei moderne GTW-Triebwagen von Stadler aus dem Jahr 2003.
Die landschaftlich sehr schöne Strecke lässt sich im oberen Teil nur erwandern, bietet aber einige schöne Motive.
FGC A11 talwärts fahrend kurz nach Núria am 11.07.2018
Galerie-Bilder von SNCF BB7301:
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SNCF BB7301, Nachtzug IC 3971 | TXL 182.511, KLV-Zug, Wien Fr | CD 121.028 mit Güterzug, Usti n | CD 754.027 mit R 829, Nyrsko (Ts | 1163.016, VG 65585, St. Veit | 1064.010, Verschubreserve Zur | Szene bei einem Bahnübergang zu | Triebwagen 65 "Lagerhaus", Linie | 2016.053 und 2016.045 mit G 4544 | 1116.142 mit G 47871, Golling-Ab | 1116.130 e-card, GAG 49417, P | 4746.002, SProb 94863, Fentsc | 1293.200 "nightjet" + 1016.03 | Wien Westbahnhof, 12.10.2001 | |