Nachdem am 1. August 2005 die 1670.09 im Heizhaus Saalfelden
wegen Erreichens des Betriebsgrenzmaßes an einem Rad einer Laufachse
abgestellt werden musste (ihre letzten Einsätze waren der "Gastein-Express" nach Jesenice am 30. Juli, der "Osttirol-Express" von Lienz nach Jesenice am 31. Juli und die LP-Überführung von Lienz nach Schwarzach und Lz nach Saalfelden am 1. August), wurde dringend eine Ersatzlok hiefür in Saalfelden benötigt, welche in Form der 1020.47 bereits am 8. August 2005 als Lokzug 95651
von Wien Nord über den Semmering, den Schoberpass und das Ennstal
in ihre neue Heimat nach Saalfelden überstellt wurde. - Schon am nächsten Tag bespannte sie den bekannten "Giselazug". Da bereits in Wien Nord beabsichtigt war, dieses Nostalgie-Triebfahrzeug wegen des schlechten Erhaltungszustandes aufzuarbeiten und neu zu lackieren, bot sich hiefür die Saalfeldner Betreuergruppe der Erlebnisbahn an. Immerhin hat man dort bereits einige Erfahrung und seit dem Umbau der 1245.04 im Jahre 1997 schon zwei weitere Nostalgielokomotiven reaktiviert bzw. rückgebaut und neu lackiert
(1670.09 und 1020.44). Es wurden noch einige Sonderfahrten mit der 1020.47 durchgeführt, bevor man sie am 9. November 2005 ausser Betrieb nahm. Die folgenden sieben Monate befand sich die alte Dame im Remisenstand 2 des Saalfeldner Rundschuppens, um dort generalsaniert zu werden.
Diese Arbeiten umfassten erst einmal die Aufarbeitung des elektrischen und mechanischen Teils wie z.B. Erneuerung eines Luftbalges, teilweise Erneuerung der elektrischen Dachleitung, umfangreiche Motorrevisionen, Isolatoren-Tausch, Tausch einer gebrochenen Stirnscheibe oder das Ersetzen beschädigter Lüfterlamellen. Danach entfernte man die Nummernschilder und die beiden Fabriksschilder. Auch die Scheinwerfer wurden entfernt.
Die nun folgenden Arbeiten waren:
Drehgestellrahmen dampfstrahlen, Stromabnehmer und Dachleitung aufschleifen, Lokkasten entrosten, Türbleche ausnieten, neue Fabriksschilder anfertigen usw... Am 28. November konnte man bereits mit dem Lackieren der beiden Stromabnehmer und der Dachleitung beginnen, wozu die Stromabnehmer diesmal am Dach verblieben (nur einige Teile der Leitung wurden für diese Arbeiten abgebaut). - Ende Jänner konnte mit der Neulackierung des Lokdaches begonnen werden. Gleichzeitig wurde der Lokkasten nach erfolgter Entrostung teilweise geschweißt und anschließend verkittet. Nach dem Kitt bzw. Lack aufschleifen wurde der Lokkasten und beide Vorbauten grundiert. Parallel dazu arbeitete man die sechs Scheinwerfer auf, wobei auch die jeweils linken Scheinwerfer originalgetreu rückgebaut wurden. Eine neue Verkabelung für diese wurde ebenfalls hergestellt. Die Scheibenwischer-Antriebe mussten neu gelagert und fixiert werden. Mittels Silikon wurden viele Ecken und Kanten verfugt.
Während am Dach sämtliche Isolatoren poliert wurden, konnte man bereits den Lokrahmen und die Drehgestellrahmen schwarz lackieren. Die Scheinwerfer wurden nach dem Grundieren ebenfalls schwarz lackiert. An den Drehgestellrahmen konnten nun die vielen Schmierstellen und Luftwechsel rot hervorgehoben werden.
Der vorne befindliche Hemmschuhhalter aus den 70er-Jahren wurde entfernt. In den Führerständen sowie im Maschinenraum wurde mit der Restaurierung begonnen.
Hiezu wurden einige neue Schildchen angefertigt und einige Lackierarbeiten durchgeführt. Nun folgte die Neulackierung des Lokkastens und beider Vorbauten in tannengrün. Diese Arbeiten dauerten fünf Wochen,
da der Lack wie bei den drei anderen Maschinen (1245.04, 1670.09 und 1020.44)
aufgerollt und nicht gespritzt wurde, was den seidenmatten Halbglanz zum Vorschein bringt. Damit kann man auch einige "Unebenheiten" des Blechkastens gut überspielen. Zur selben Zeit fertigte man neue Lokschilder und die Schablonen für diverse Beschriftungen. Die neu gegossenen Fabriksschilder wurden rot ausgelegt und silber bemalt. Für die kleineren gelben Blitzpfeile wurde eigens eine Schablone gefertigt, da auch Kleinigkeiten wie der gespaltene obere Teil des Pfeiles den Betreuern wichtig erscheint. Inzwischen wurden beidseitig neue Flügelräder auflackiert und die goldgelbe Zierlinie angebracht, diesmal im originalen Auslieferungszustand. Die neuen Lokschilder wurden diebstahlsicher montiert, ebenso die Scheinwerfer. Nun fehlten noch die Bremsanschriften, die mittels Schablonen auflackiert wurden. Abschließend wurden noch zwei neue Fahrplanhalter in beide Führerstände eingebaut, sowie viele kleine Ergänzungen bzw. Reparaturen durchgeführt. Eigentlich hätte am 16. Mai 2006 die § 15-Untersuchung für die Neuzulassung dieses Triebfahrzeuges über die Bühne gehen sollen, was aber leider wegen vieler Mißverständnisse und Kommunikationsprobleme kurzfristig abgeblasen wurde.
Leider wurde der Einbau der PZB 90 nicht durchgesetzt,
dass die 1020.47 für bereits eingefädelte Sonderfahrten nach Berchtesgaden
nicht zum Einsatz kommen konnte. Diese Zugbeeinflussung ist für Fahrten nach Deutschland vorgeschrieben.
Mit einmonatiger Verspätung, genau am 16. Juni 2006
wurde dann die § 15-Untersuchung mit anschließender Probefahrt
in der Relation Saalfelden - Hochfilzen - Salzburg Hbf durchgeführt
und positiv abgeschlossen.
Am Folgetag konnte sie beim Freilassinger Bahnhofsfest präsentiert werden.
Nach diesem ersten Einsatz kehrte sie am 19. Juni wieder nach Saalfelden zurück.
Seither bespannt sie die Giselazüge sowie die meisten anderen Sonderfahrten im Raum Saalfelden. Im Anhang finden sie zwei Fotos der wunderbar restaurierten 1020.47. Zum Einen am Standort Saafelden und zum Anderem mit ihrem Sonderzug in der Hst. Kitzbühel Hahnenkamm.
Galerie-Bilder von 1020.047:
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1020.44 + 1141.24 + 151.007 + | 1020.018 mit Sdz 16595, Bahnhof | 1020.018, G 69507 Nachschiebe, P | ÖGEG (Ex-ÖBB) 1020.37 mit SGAG | 1142.682, 1044.40 und 1020.018 ( | 1020.018 und 1044.040 mit Sonder | |