Nach 14 Jahren kam es im Herzen Wiens seit langem wieder einmal zu einem planmäßigen Umleitungsverkehr über die stark frequentierte Schnellbahn-Stammstrecke. Der letzte dieser Art war im Juli 1995, welcher durch den Kraftwerksbau in der Freudenau, sowie in Folge des Aufstauens der Donau, die Hebung der Stadlauerbrücke und dessen Zulaufstrecken erforderte. Aus diesem Grund musste damals eine Totalsperre für 4 Wochen erfolgen, auf welche wir zuvor noch kurz rückblicken:
Bild: 1014.004 + 1014.016, D 30377, Traisengasse, 20.7.1995.
Bild: 5145.009 + 6645.003, Lp, Wien Mitte, 25.7.1995.
Die Zeiten ändern sich – und wir uns mit ihnen:
Im letzten Jahrzehnt wuchs Wien stetig weiter, und so auch der öffentliche Nahverkehr. Derzeit aktuell wird der Ausbau der U-Bahn-Linie 2 ins ehemalige Flugfeld Aspern vorangetrieben und in Stadlau ein Umsteigeknotenpunkt zur S80 errichtet, welcher einen großen Umbau der Gleisanlagen mit sich zieht. Arbeiten an der Stadlauer-Brücke erfolgen ebenso gleichzeitig, mit der teilweisen Sperre eines Streckengleises.
Hierfür wurden zur Erleichterung der Baumaßnahmen vom Samstag den 4. April 2009 (0:00 Uhr) bis Mittwoch 15.4.2009 (4:00 Uhr) bis zu 80 Zugfahrten je Verkehrstag über die Stammstrecke umgeleitet, welches den dort sonst eher monoton wirkenden Personenzugverkehr zu einem abwechslungsreichen Betriebsablauf gestaltete. Bei diesen zusätzlichen Zugfahrten handelte es sich im Gegensatz zu früher jedoch ausschließlich um Lok- und Güterzüge.
Bild: Der aufgrund von Tonnagegründen im besagten Zeitraum zusätzlich eingeleitete SGAG91221, mit 1142.595 + 1142.609 beim Überqueren der Nordbahnbrücke, nächst der aufgelassenen Hst. Strandbäder.
Veränderungen am Triebfahrzeug-Sektor:
Natürlich haben sich nicht nur die Fotostellen durch mittlerweile errichtete Lärmschutzwände, Gleisverschwenkungen, etc. geändert, sondern auch die Triebfahrzeuge. Neue Baureihen gibt es – andere, welche einst durch ihre 2system-Fähigkeit die Hauptlast im Grenzverkehr zur Tschechei trugen (Rh 10/1114 und 1063), wurden weitestgehend verdrängt.
Erstmalig hingegen waren Güterzüge durch ein privates EVU (CargoServ), welche durch die gleichzeitige Sperre der Summerauerbahn, sowie die auf der FJB gelegene Tullner-Brücke, ebenso betroffen waren.
Genau gesagt wurde der diesmalige Umleitungsverkehr mit Maschinen der Reihen 1016, 1116, 1042, 1142, 1044 und 1144 bewältigt. Im Vorspann- und Schiebedienst konnte zusätzlich die BR 1063 und 1064 beobachtet werden. Letztere jedoch nur am 10.4. durch 1064.010 als Schiebe-Tfz beim 45023 – sei der Vollständigkeit halber erwähnt.
Auch ausländische Triebfahrzeuge gelangten wieder über die Wiener Schnellbahn, welche meist als Zwischenverwendung derer Langlauf-Leistungen genutzt wurden. Nicht nur einmal kamen dabei die DB-Reihen 151, 182 und 185 zum Einsatz!
Bild: DB 151.087, G 64243, Floridsdorf, 6.4.2009.
Text: Günter Goby
Galerie-Bilder von 1014.013, 1014.010:
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1014.013 mit EC 103, Tallesbrunn | 1014.013, EC 72, Wien Süd (Osts | 1014.013 mit EZ 1953 "Wiener Alp | 1014.013, IC 403, Bhf. Penzing, | 1014.004, umgeleiteter EC 104 -> | 1114.018, Güterzug, kurz vor Hs | Rail Cargo Austria-Lok 1014.011 | 1116.029 - EM-Werbelok Schweden | 1014.018 mit G 40001, Hohenau (N | 1014.008 + 1014.004, G 94213, 30 | |