Hohe Temperaturen vlt. noch starker Wind und Fotografieren / Filmen mit langen Brennweiten vertragen sich nicht - zumindest nicht, wenn gute Abbildungsleistung und Detailwidergabe von Interesse sind.
Bahnanlagen, besonders der Gleiskörper erhitzen sich zusätzlich, was zu extremer Luftunruhe führt.
Benutzt man moderates Tele (70 - 200 mm KB -Äquivalent), stechen einen besonders die eigenartigen Verwerfungen gerader Kanten bei Gleisen und Masten ins Auge. Verwendet man jedoch sehr lange Brennweiten größer 500 mm, beginnt das gesamte Bild zu zerfließen wie ein Aquarell. Das kann auch sehr schön sein - gefällt aber nicht jeden.
Am Beispielsfoto unten ist der Zug bereits um die 400m entfernt - nur das hintere rechte LED ist einigermaßen "scharf". Der Fokuspunkt liegt etwa an der unteren Bildkante, selbst in 50m Entfernung kann man nicht mehr von Schärfe sprechen und das bei einem 1/ 640 sek. Dieses Foto wurde bei etwa 25° und leichtem WInd geschossen - bei 35° wären die Ergebnisse noch viel extremer, speziell, wenn man die Belichtungszeit verlängert. Zu beachten ist auch, dass ein Nachschuss, wie hier, zusätzliche Luftunruhe mit sich bringt: Die hohe Geschwindigkeit, die abströmende Wärme und die oftmals sehr heißen Fahrzeugoberflächen verstärken die Luftverwirbelungen. Siehe dazu auch
Heißluftschaden
Nachschuss auf 6020.316 kurz vor Bhf. St.Andrä-Wördern (S 40), 26.07.2015

Zum Vergleich eine Aufnahme aus dem Winter bei +5° und Windstille - hitzebedingte Luftunruhe ist gering:
MAV 470.002, R 2114 NEBELSTEIN, Wien FJB in Richtung Gmünd NÖ -> Ceske Velenice, Kritzendorf (FJB), 20.02.2016

Der MAV-Taurus ist etwa 800m entfernt und passiert gerade die Haltestelle Unterkritzendorf, dennoch kann man die großen Ziffern an der Front lesen. Die Weichen unten in der Bildmitte sind einigermaßen gut abgebildet, obwohl schon in etwa 150m Distanz - die Unebenheiten im Gleisverlauf sind wohl nur zu einem Teil der Luftunruhe geschuldet.
Das Bild ist insgesamt detailreicher und weniger verschwommen als die obere Aufnahme bei hohen Temperaturen, zumal die Masten im Hintergund beinahe 2km entfernt sind.
Dennoch zeigt sich auch hier, dass selbst bei sehr guten Verhältnissen "Details auflösende Fotos" über mehre hundert Meter kaum gelingen - bei stärkerer Sonneneinstrahlung - unmöglich sind.
Beide Aufnahmen wurden mit einer NIKON Coolpix P900 gemacht, die mit einem maximalen optischen Zoom von 2000mm KB Äquivalent ungeahnte Einblicke erlaubt, "Normale" Eisenbahnfotografie jenseits der 500mm ist aber nur sehr bedingt möglich - denn dafür sind Züge zu groß.
Galerie-Bilder von MAV 470.002:
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Dosto-Steuerwagen 80-33 016 mit | TALENT 4024.127 mit REX 2127 zwi | 6020.315 mit S 40, nahe Greifens | 6020.271 mit R 2956, im Bahnhof | 6020.314 mit kurzgeführter S40-G | Kurz vor Sonnenuntergang konnte | |