Zugverkehr auf der "Haager Lies" eingestellt
Online seit: 12.12.2009
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Bereits seit 1901 fährt auf der Lokalbahn zwischen Lambach und Haag am Hausruck die im Volksmund liebevoll genannte „Haager Lies“. Die Strecke gehörte ursprünglich zur AG der Lokalbahn Lambach – Haag am Hausruck. Nach deren Liquidation ging die Strecke 1920 an die ÖBB über. Die weiterhin schlechten Betriebsergebnisse führten dazu, dass die Firma Stern & Hafferl 1932 fortan die Betriebsführung auf der Lokalbahn übernahm und die Strecke schließlich bis 1933 elektrifizierte. Von nun an wurde der Betrieb mit 800V Gleichstrom betrieben, auch die Gemeinschaftsstrecke zwischen Neukirchen bei Lambach und Lambach wurde mit einer Gleichstromfahrleitung überspannt. Erst mit der Elektrifizierung der Westbahn zwischen Attnang-Puchheim und Linz mußte die Gleichstromfahrleitung wieder abgetragen werden. Von nun an wurde auf der Westbahn mit Gleichrichterfahrzeugen gefahren, welche die 15 kV Wechselstromspannung der Westbahn in den nötigen 800V Gleichstrom umwandelten. An dieser Betriebsform änderte sich bis 1990 nichts. Erst mit der Anlieferung neuer Zweisystemtriebwagen konnte der Betrieb einfacher gestaltet werden. 1989 wurden von den ÖBB zwei Triebwagen der Reihe 4855 (ÖBB Nummer 4855.001 und 002) angeliefert (Stern & Hafferl Nummer ET 25.103 und 104) mit welchen ab 1990 auch ein durchgehender Betrieb zwischen Haag am Hausruck und Wels Hbf. angeboten werden konnte. Mit der Anlieferung der neuen Triebwagen konnte endlich der aufwendige Betrieb mit den Gleichrichterwagen beim Personenverkehr aufgegeben werden und die Fahrgastzahlen zunächst gesteigert werden. Die beiden Triebwagen blieben bis heute im Eigentum der ÖBB, später ÖBB Personenverkehr AG.
Beim Güterverkehr wurde die Betriebsform mit Gleichrichterwagen noch einige Jahre lang beibehalten. Erst mit der Umstellung auf Dieselloks im Jahr 2005 konnte auch hier auf den Gleichrichterwagen verzichtet werden.
Aufgrund geringer Fahrgastfrequenzen war die Haager Lies schon einige Jahre von der kompletten Einstellung bedroht. Da die ÖBB nun in Kürze mit dem Ausbau zur Hochleistungsbahn im Abschnitt Lambach – Breitenschützing beginnen werden, wurde der Vertrag mit Stern & Hafferl über die Betriebsführung nicht mehr verlängert. Dadurch verkehrte am 12.12.2009 nach 108 Jahren der letzte planmäßige Regionalzug auf der Haager Lies in Form des R 8270. Der einzige Güterkunde an der Strecke hat schon vor mehreren Jahren seine Fracht auf den Straßenverkehr umgestellt, wodurch der Güterverkehr auf der HL schon länger eingestellt ist.
Seit 13.12.2009 wird zwischen Haag am Hausruck und Lambach nun ein Schienenersatzverkehr mit Autobussen angeboten. Das weitere Schicksal der Strecke ist derzeit noch ungewiß, die beiden ÖBB Triebwagen sollen in OÖ bleiben und vom Eigentümer im Raum Attnang-Puchheim eingesetzt werden.

Sehr beliebt waren in den Sommerferien stets die Westernzüge. Am 29.7.2009 fährt der ET 25.102 bei Weibern-Aistersheim. Dieser Zug wurde aufgrund des Westernüberfalles in Verkehr gesetzt.

Der ET 25.103 (ÖBB 4855.001) war stets der Plantriebwagen - während der baugleiche ET 25.104 eher geschont wurde. Am 20.10.2009 fährt der ET 25.103 in Bachmanning aus. Im Hintergrund steht der Gleichrichterwagen EGL 25.051 abgestellt.

Der ET 24.104 stammt ursprünglich von der Montafonerbahn und ist ebenfalls ein Zweisystemtriebwagen. Er wurde 1991 von Stern & Hafferl übernommen. Aufgrund einer fehlenden PZB konnte er in den letzten Jahren aber nicht mehr auf der Westbahn eingesetzt werden. Am 22.9.2009 fährt der "Monti" bei Altenhof am Hausruck Richtung Gaspoltshofen. Dort mußte bei Kreuzungszügen immer in den Plantriebwagen nach Lambach umgestiegen werden.

Zeitweise kamen auch Triebwagen der LILO zum Einsatz. Aufgrund Triebwagenmangels hält am 1.7.2009 der ET 22.161 in der Haltestelle Hörbach.

So sahen die Güterzüge viele Jahre lang auf der Haager Lies aus. Der Gleichrichterwagen EGL 25.052 fährt mit der E 20.007 am 2.4.2004 bei Stroham in Richtung Lambach. Ab 2005 kam anstatt der E 20.007 und dem Gleichrichterwagen die V 20.011 zum Einsatz.

Galerie-Bilder von StH ET 25.103, StH ET 25.104, StH 25.103:

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