Von der am 13. Dezember 1913 eröffneten normalspurigen elektrischen Lokalbahn vom Bahnhof Lana-Burgstall (Lana-Postal) nach Oberlana blieben die beiden Güterlokomotiven sowie die Eisenbrücke über die Etsch erhalten. Die knapp über 4 km lange Bahnlinie, die durchwegs Straßenbahncharakter aufwies, hatte 11 Haltestellen. Drei zweiachsige Triebwagen wickelten den Personenverkehr ab. Im Jahr 1959 wurde die Beförderung von Personen eingestellt, Güterverkehr fand noch bis Mai 1974 statt, hauptsächlich wurden Äpfel transportiert. Es ist ein kleines Wunder, dass die beiden Lokomotiven nicht der Verschrottung zugeführt wurden und bis heute erhalten blieben.
Die 1913 von der Maschinen- und Waggonbau-Fabriks-Aktiengesellschaft in Wien Simmering gelieferten zweiachsigen Loks hatten je 100 PS Leistung, die Nennspannung der Oberleitung betrug 750 Volt Gleichspannung. Den elektrischen Teil lieferten die Siemens-Schuckertwerke. Da anfänglich die kkStB die Betriebsführung inne hatte, erfolgte die Bezeichnung der beiden Lokomotiven nach deren Nummernschema als Reihe 1084, später als Lok 11 und 12 bzw. I und II. In den Jahren 1998/99 wurde die Lok I (1084.01/Lok 11) von Lehrern und Schülern der Gewerbeoberschule in Meran restauriert und am Tribusplatz in Lana aufgestellt, seit 2012 steht sie neben der noch erkennbaren Bahntrasse in der Zollstraße. Aus heute nicht mehr nachvollziehbaren Gründen wurde die Lok mit „II“ beschriftet.
Lok I (1084.01/Lok 11), Lana Zollstraße, 27.09.2022
Der zweiten Lok (1084.02/Lok 12/Lok II) wurde 2012 eine Restaurierung zuteil und fand Aufstellung vis-a-vis vom Bahnhof Lana-Burgstall am rechten Etschufer. Ihr einst tadelloser Zustand hat durch Wind und Wetter sowie dem unvermeidlichen Vandalismus stark gelitten. Derzeit, Stand Herbst 2022, sind Bestrebungen im Gange, die Lok zu restaurieren und ihren Standplatz zu überdachen. Aus heute nicht mehr nachvollziehbaren Gründen wurde die Lok mit „I“ beschriftet.
Lok II (1084.02/Lok 12), Lana-Burgstall, 27.09.2022
Wie bereits erwähnt, blieb auch die Brücke über die Etsch erhalten und wurde 2010/11 umfänglich restauriert. Aufstellung fand sie ca. 200 m flussabwärts von der ursprünglichen Position und ist begehbar. Als Besonderheit querte die Bahn damals direkt nach der Brücke die Bahnstrecke Bozen – Meran niveaugleich im rechten Winkel.
Bahnbrücke über die Etsch, Lana-Burgstall, 27.09.2022
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